Die Erdbeer-Lektion: Nimmst Du Dir das Beste vom Leben?

Zu meinem Leben gehören Erdbeeren. Speziell im Sommer esse ich Unmengen davon. Vor wenigen Jahren jedoch veränderten sie sogar meine komplette Lebenseinstellung und dienen mir seitdem als kleine Coaches, die mich immer wieder an eine wesentliche Lebenslektion erinnern. Hört sich komisch an, ich weiß. Daher erzähle ich Dir heute mein Erlebnis von damals, da ich davon überzeugt bin, dass es viele Menschen gleichermaßen betrifft, wie mich damals.

Seit vielen Jahren besuche ich mehrmals im Jahr meine persönlichen Mentoren, um mich mit ihnen auszutauschen, neue Einblicke und Tipps zu gewinnen und vor allem, um gemeinsam eine inspirierende Zeit zu genießen. Eines Tages saß ich mit meinem Mentor Kurt zusammen. Kurt ist ein äußerst erfahrener, weiser, alter Mann. Er ist mein Mentor für das Leben im allgemeinen. Wir sprechen weniger über Business und Beruf, sondern über die Prinzipien des Lebens an sich.
Kurt liebt wie ich Erdbeeren und so saßen wir an einem wunderbaren sonnigen Sommernachmittag zusammen auf seiner Terrasse, genossen den Ausblick. Vor uns stand ein großes Schälchen mit den leckeren saftigen Erdbeerfrüchten. Wir aßen langsam, genossen und redeten für ein paar Minuten nichts. Plötzlich sagte Kurt zu mir: „Steffen, wie ich sehe, hebst Du Dir die besten Erdbeeren bis zum Schluss auf, stimmts?“ Ich kuckte ihn verdutzt an und überlegte kurz. Folgender Dialog entstand:

STEFFEN: „Äh, ja…..das stimmt. Das mache ich immer so – nicht nur bei Erdbeeren.“
KURT: „Warum machst Du das so?“
STEFFEN: „Naja, weil man sich das Beste doch immer bis zum Schluss aufheben sollte, um es dann als krönenden Abschluss zu genießen.“
KURT: „Ja? Woher weißt Du, ob diese Erdbeeren, die Du Dir bis zum Schluss aufhebst, dann noch so gut schmecken, wie jetzt?“
STEFFEN: „Hmm…… ich weiß es nicht.“
KURT: „Wer hat Dir gesagt, man sollte sich das Beste bis zum Schluss aufheben?“
STEFFEN: „Ich glaube, das habe ich als Kind öfter gehört. Von Großeltern, Eltern, sonstigen Verwandten und manchen Bekannten…..“
KURT: „Waren das Menschen, die jeden Tag ihr Leben mit höchster Intensität und vollem Genuss gelebt haben? Haben sich diese Leute das Beste vom Leben genommen, was sie jetzt bekommen konnten, oder haben sie auf das Beste gewartet und es auf einen Moment in der Zukunft aufgeschoben?“
STEFFEN: „Hmm…definitiv zweiteres. Sie haben es aufgeschoben. Ganz gleich ob Belohnungen, besondere Reisen, Träume usw..“
KURT: „Waren diese Menschen glücklich?“
STEFFEN: „Ich würde nicht sagen, dass alle von ihnen extrem unglücklich waren. Aber wenn ich mich an die einzelnen Menschen so zurückerinnere, es ist sicherlich so, dass jeder von ihnen deutlich glücklicher hätte sein können.“
KURT: „Steffen, schau mal – ich zeige Dir einen großen Unterschied zwischen Deiner und meiner Lebensphilosophie: Du hebst Dir die besten Erdbeeren bis zum Schluss auf. Das bedeutet: Du isst immer die schlechteste Erdbeere als nächstes. So lange, bis Du nur noch eine auf dem Teller hast. Du isst also 30 Mal die schlechteste Erdbeere, um Dich am Ende einmal über die beste zu freuen. Richtig?“
STEFFEN: „Richtig. So ist das Konzept :-)“
KURT: „Ich mache es anders. Ich esse immer die beste Erdbeere zuerst. Und wenn ich sie gegessen habe, dann esse ich als nächstes wieder die beste Erdbeere. Ich esse immer die beste Erdbeere – bis der Teller leer ist. Und darüber freue ich mich bei jedem Bissen.“

Ich war schockiert! Das war so einfach, aber gleichzeitig so unfassbar entlarvend bzgl. meiner damaligen Lebenseinstellung. Denn genau diese Verhaltensweise spiegelte sich auch in meinem Leben bis dahin wider. Ich tat das, was man mich von klein auf gelehrt hatte: Ich wartete auf das Beste, das irgendwann am Ende kommen sollte. Das Traumauto, der Traumberuf, der Traumverdienst, die Traumreise, die Traumpartnerin, der Traumurlaub…..alles war auf später ausgerichtet, denn mein Glaubenssatz lautete: „Das Beste kommt zum Schluss“. Bis dahin kämpfte ich mich irgendwie durch.

Kurts Philosophie war komplett anders. Im Grunde aß er das gleiche Schälchen Erdbeeren wie ich, aber seine mentale Ausrichtung führte dazu, dass er sich immer das Beste nahm und ich mir immer das nächst Schlechteste. Er holte sich JETZT das Beste vom Leben – ich wartete auf das Beste. Als ich diesen Unterschied verstand, veränderte sich meine komplette Lebenssicht. Seitdem habe ich mir geschworen, mir immer das Beste vom Leben zu holen, was gerade möglich ist. Dieses Umdenken ist nicht immer ganz leicht, denn alte eingebrannte Denk- und Verhaltensweisen, die man Jahre- und Jahrzehnte lang gelebt und vorgelebt bekommen hat, verschwinden nicht von heute auf morgen. Doch ich kann Dir mittlerweile sicher sagen, dass sich das Leben dennoch in unglaublich schnellen Schritten radikal positiv verändert, wenn man jeden Tag dafür sein Bestes gibt. Wenn ich heute Erdbeeren (oder sonstige gute Dinge) auf meinem Teller habe, erinnere ich mich täglich daran, das Beste sofort zu essen und es nicht auf später aufzuschieben. Und auch im Leben, warte ich nicht auf den Tag X in der Zukunft sondern werde sofort aktiv dafür. Ich lebe HEUTE beruflich und privat das, was ich schon immer erleben wollte! Und wenn es heute nicht geht, dann tue ich heute aber sofort alles was in meiner Macht steht dafür, um es mir so schnell wie möglich zu holen.

Wie ist das bei Dir? Isst Du immer die beste Erdbeere zuerst, oder hebst Du sie Dir auf? Lebst Du Dein Traumleben heute, oder wartest Du auf die Erlaubnis dazu von irgendwem? Erschaffst Du Dir Deinen Traumberuf JETZT, oder hoffst Du auf einen Moment in der Zukunft, der es Dir ermöglicht, irgendwann auszubrechen, um das tun zu können, was Du schon immer tun wolltest? Eine wichtige Sache habe ich von den Erdbeeren dazu noch gelernt: Die beste Erdbeere im Leben, springt nicht von selbst in Deinen Mund und liegt auch nicht immer ob auf. Manchmal musst Du sie suchen – und vor allem: Du musst Sie Dir selbst holen!

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2 Gedanken zu „Die Erdbeer-Lektion: Nimmst Du Dir das Beste vom Leben?

  1. geht der erdbeerartikel auch per postz?ich kann im Moment nicht drocken, ,erstattec gerne die kosten. mit freundlichen grüßern., vorab schonmal herzlichen dankm. ulrich

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