Kann man Charakter trainieren?

Pierre-Emerick Aubameyangs Wechselabsichten vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund zum FC Arsenal sind zurzeit groß in den Medien. Aubameyang ist ein Spieler mit unglaublichen Fähigkeiten, sensationellen Kompetenzen, toller Athletik und Technik, der bereits sehr erfolgreich ist und somit eigentlich alles hat. Und trotzdem scheint er in Teilen noch eine Schwäche zu besitzen: und das ist sein Charakter. Bei Bild-Online bezeichnete ihn Matthias Sammer kürzlich erst als „faulen Apfel“, und dass man sich faule Äpfel nicht in die Clubs holen sollte. Eine verbotene Shopping-Tour nach Mailand, mehrere Verkehrswidrigkeiten mit den Luxus-Schlitten, mehrfach zu spät zum Training erschienen und kürzlich die versäumte Mannschaftssitzung vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg: Pierre-Emerick Aubameyang steht erneut heftig in der Kritik.

Meine These dazu lautet: Die Clubs, gerade in der Fußball-Bundesliga, müssen lernen, dass sie auch den Charakter der Spieler schulen sollten. Wir benötigen nicht nur Fitness-, Mental- und Ernährungscoaching in den Vereinen, sondern wir benötigen auch Charakter-Coaching. Ein Charakter-Coach ist ein Mensch, der den Spielern lehrt, wie sie ihren Charakter formen können. Denn auch der Charakter ist veränderbar. Das Gehirn ist plastisch und kann sich unter bestimmten Voraussetzungen umbauen – also plastisch verändern. Der Charakter ist etwas Flexibles und Formbares.

Charakter als mentale Muskulatur

Der Charakter ist eine psychische Gewohnheit. Gewohnheiten sind veränderbar. Der Charakter eines Menschen entsteht auch aus ein paar angeborenen Faktoren und eine gewisse Veranlagung bekommt man mit auf diese Welt oder wird anerzogen. Doch Charakter ist nicht nur vererbt, sondern zum Großteil erlernt. Durch bewusste Entscheidungen, was er bereit ist, jeden Tag zu tun – und wie er sie tut. Also kann man auch Charakterschulungen auch für sich selbst betreiben. Der Charakter-Coach ist kein Erzieher, sondern jemand, der die Charaktereigenschaften offenlegt und dann einen Abgleich macht:

  • Was willst Du in Deinem Leben erreichen?
  • Wie soll Dein Leben in Zukunft aussehen?
  • Was fehlt Dir vielleicht noch an Charaktereigenschaften, um bestimmte Ziele in Deinem Leben zu erreichen?
  • Das können messbare Erfolgsziele sein, oder dass Du sympathisch bist und von anderen Menschen für Deinen Charakter stärker wertgeschätzt wirst.

Das alles kannst Du trainieren. Und das solltest Du auch trainieren. In der Welt des Sports merkt man, dass man auch mit einem schwachen Charakter viel Geld verdienen kann. Doch diese Leute merken schnell, dass niemand ihnen gratuliert, nachdem sie durch die Ziellinie gelaufen sind.

Ob andere Menschen den Erfolg gerne mit Dir teilen, hängt von Deinem Charakter ab. Ob Du also Deinen Erfolg genießen kannst, ist abhängig von Deinem Charakter.

Lebenslange Entwicklung des Charakters

Im Tennis hat Alexander Zverev als Nummer 4 die Weltrangliste abgeschlossen und war zwischendurch gar Dritter. Doch bei den großen Grand Slam-Turnieren hat er keine großen Erfolge feiern können. Er ist ein Top-Spieler, aber noch kein Champion. Ein Champion im Leben zu sein, fordert Charakter. Es geht nicht darum, dass er besser aufschlägt oder seine Vorhand verbessert. Sondern die Charakterschulung ist hier der entscheidende Punkt.

Ein starker Charakter sorgt auch für mentale Stabilität. Und die mentale Stabilität auf diesem Niveau weist er noch nicht vor. Das hat nicht unbedingt etwas mit Ängsten zu tun, sondern mit dem Charakter, der sich noch ausbilden muss, was natürlich mit seinem noch jungen Alter zu tun hat. Aber man kann den Prozess beschleunigen und in eine Form geben. Wenn ein Bildhauer schon eine bestimmte Figur im Kopf hat, weiß er, was am Ende bei dieser Skulptur aus dem rohen Stein herauskommen soll. Deshalb ist es wichtig, dass Du ein Persönlichkeitsbild zum Vorbild nimmst und dementsprechend arbeitest.

Wodurch zeichnet sich Charakterschulung aus?

Der Charakter entwickelt sich, wenn Du etwas tust, dass Dir schwerfällt. Je häufiger Du dies tust, desto natürlich wird es und geht in Deine Gewohnheiten über. Die Mutter des Erfolgs ist die Wiederholung. Wenn Du bestimmte Dinge wiederholt denkst, tust oder sagst, dann werden sie Teil Deiner Persönlichkeit und der Charakter wird geschult. Aubameyang hat diese Dinge, die er zurzeit an den Tag legt, auch schon in der Vergangenheit oft getan und somit gelernt.

5 Charaktereigenschaften, die Du ab sofort trainieren kannst:

  1. Dankbarkeit

Es geht darum, dass Du Dir bewusst jeden Tag sagst, wofür Du ihnen dankbar bist. Du lenkst Deine Aufmerksamkeit auf das, wofür Du ihnen dankbar bist. Jürgen Klopp ist bspw. ein Dankbarkeitsmonster: Er bedankt sich bei jedem Platzwart und Linienrichter.

  1. Aufmerksamkeit

Viele Menschen sprechen unglaublich viel. In Gesprächen kommt man manchmal selbst gar nicht zu Wort, weil sie durchquatschen. Selbst wenn Du mal zwei Sätze hineingeworfen hat, wird das nicht beachtet. Eine typische Politikerkrankheit ;-) Lerne also zuzuhören! Lass Menschen aussprechen und verfolge mental seine Gedanken und gehe auf das ein, was er sagt und nicht auf das, was Du Dir überlegt hast.

  1. Freundlichkeit

Sei Menschen, mit denen Du in Kontakt kommst, gegenüber freundlich. Schenke ihnen ein Lächeln, auch wenn es Dir gerade nicht so gut geht. Wenn Du im Café sitzt, sei auch freundlich gegenüber der Bedienung. Schau ganz bewusst Deinen Mitmenschen in die Augen oder halte ab und zu anderen die Tür auf. Nimm es als Grundhaltung ein, um die Persönlichkeit zu schulen.

  1. Geduld

Wenn Du das Gefühl hast, etwas sofort haben oder machen zu wollen, übe Dich in der Impulskontrolle. Zwinge Dich, damit noch eine Stunde, einen Tag oder eine Woche zu warten. Tu das, was Dir schwerfällt. Wenn Du zum Beispiel auf jemanden wartest, der sich verspätet: Schreib nicht direkt nach einer oder zwei Minuten „Wo bleibst Du?“. Warte es ab und akzeptiere einen zehnminütigen Zeitraum als Training.

  1. Fleiß

Im Sport ist es so: Während Deine Mitspieler bereits unter die Dusche gehen, mach‘ eine Extra-Einheit. Dirk Nowitzki hat es in seinem Film „Der perfekte Wurf“ gezeigt, wie er mit seinem Trainer Einzelschichten absolviert und an Sprüngen und Wurftechniken gearbeitet hat. Oder auch von Boris Becker weiß man es auch, dass er viel mehr zu geben bereit war als die Konkurrenz. Dies ist auch auf Dein Privat- und Berufsleben übertragbar. Geh‘ also die Extra-Meile, die zum Erfolg führt.

Dein Steffen Kirchner

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