Zwei Wege um Lebensglück erfolgreich zu verhindern

Vor wenigen Tagen stolperte ich über eine sehr amüsante kleine Geschichte, die perfekt beweist, dass unser Lebensglück von zwei ganz zentralen Punkten abhängt. Hier die Geschichte: 

Am Lenkrad seines Autos auf dem Weg zum Kloster begegnet ein Priester einer Nonne, die zu Fuß unterwegs ist. Er bleibt stehen und fragt sie, ob sie bis zum Kloster mitfahren möchte. Sie bejaht, steigt ins Auto und als sie die Beine überkreuzt, kommt deren Schönheit zum Vorschein. Der Priester kann nicht anders als ihre Beine anzusehen und verliert für einen kurzen Moment die Kontrolle über sein Auto. Nachdem er das Auto wieder unter Kontrolle hat, legt er plötzlich die rechte Hand auf den Schenkel der Nonne. Sie sieht ihn an und sagt: „Vater, erinnern sie sich an Psalm 129?“. Beschämt zieht er schnell seine Hand zurück und überschlägt sich mit Entschuldigungen. Ein bißchen später, die Versuchung ist einfach zu groß, profitiert er von einem Gangwechsel und berührt erneut den Schenkel der Nonne, worauf diese wieder dieselbe Frage stellt: „Vater, erinnern Sie sich an Psalm 129?“. Wieder wird er rot und zieht stotternd seine Hand zurück: „Tut mir leid, Schwester, aber das Fleisch ist schwach“.
Im Kloster angekommen steigt die Nonne wortlos aus dem Auto und wirft ihm einen eindeutigen Blick zu. Der Priester eilt sofort zur ersten Bibel die er finden kann und schlägt Psalm 129 auf: „Gehet vorwärts, suchet höher, dort werdet ihr Herrlichkeit erlangen“.

Ich musste wirklich lachen, als ich diese Geschichte las. Das Interessante jedoch ist, dass wir in sehr vielen Geschichten, z.B. in Märchen oder in Witzen, oftmals verstecke auch Lernlektion finden können, wenn wir genauer hinschauen. Zwar nicht auf den ersten, aber durchaus auf den zweiten Blick, können wir aus dieser Geschichte etwas über das Lebensglück lernen, das jeder Mensch anstrebt. Vielleicht entdecken Sie noch einen anderen Punkt für sich, aber mir persönlich wurden dadurch zwei Lektionen nochmal stärker bewusst:

Lebensglück-Lektion Nr. 1:
Seien Sie in Ihrem Aufgabengebiet immer gut informiert, sonst kann es sein, dass Sie gute Gelegenheiten verpassen.
Was hinderte den Priester daran seinen Gefühlen und Bedürfnissen zu folgen? Im Grunde natürlich Angst. Die Angst etwas Falsches zu tun, die Angst von Ablehnung, die Angst vor dem Verlust seines Ansehens und seiner Würde usw.. Angst ist häufig (nicht immer) die Folge von Unwissenheit. Hätte er gewusst (oder versucht herauszufinden), was die Nonne ihm tatsächlich sagen wollte, hätte sein Lebensglück womöglich nicht so gelitten.

Was bedeutet das für uns? Schauen Sie, wenn Sie über etwas nicht genug bescheid wissen, dann entsteht ein Informations-Vakuum, was Unsicherheit mit sich bringt. Wann immer Sie also Angst haben, machen Sie sich klar: Angst bedeutet, dass Sie in der Regel zu wenig über das wissen, wovor Sie Angst haben. Im Extremfall verdrängen die Leute ihre Angstthemen ja soweit, dass man nicht mal nur im Ansatz das entsprechende Wort in den Mund nehmen darf, geschweige denn darüber reden oder Fragen stellen darf. Viele schweigen aus diesem Grund das tot, was sie nicht verstehen und was ihnen in der Folge große Angst macht und somit das Lebensglück stark beschädig. Das wäre, wie wenn man versuchen einen großen Berg zu bezwingen, indem man außenrum um ihn herum geht.

Echtes Lebensglück kann sich nur entfalten, wenn wir unsere Ängste und Unsicherheiten aktiv angehen und uns damit intellektuell aber auch in unserem Handeln beschäftigen. Sie werden sehen: Je mehr Sie sich LÖSUNGSORIENTIERT mit dem beschäftigen, wovor Sie Angst haben, desto mehr verringert sich Ihre Angst. Die Betonung liegt allerdings wirklich auf dem Wort lösungsorientiert. Wenn man sich nur mit der Angst insofern beschäftig, als dass man sich Schreckens- und Krisenszenarien ausmalt und den Teufel an die Wand malt, dann wird die Angst natürlich noch stärker. Also: Lernen Sie mehr über das, wovor Sie Angst haben und probieren Sie die Dinge einfach aus.

Lebensglück-Lektion Nr. 2:
Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihr Leben nach eigenen Regeln leben und nicht blind nach den Regeln, die Ihnen andere auferlegen.
Der Priester in dieser witzigen Geschichte macht eine weniger lustige Einstellung der meisten Menschen deutlich sichtbar: Das Problem der Fremdbestimmung. Es ist unmöglich, nachhaltiges Lebensglück zu empfinden, wenn man ständig nach fremdbestimmten Richtlinien und Dogmen lebt und seine eigenen Werte anderen „höheren“ Werten unterordnet.

Regeln anderer Menschen zu beachten, ist eine Sache des Kopfes und der Willensstärke. Das Leben anhand eigener Regeln zu führen, ist eine Sache des Herzens und der Leidenschaft. Natürlich gibt es auch Regeln, die von außen vorgegeben werden, an die wir uns halten müssen, da ansonsten ein normales gesellschaftliches Zusammenleben kaum möglich ist (denken Sie z.B. an die Straßenverkehrsordnung oder auch an die 10 Gebote, die als Grundwerte und ein respekt- und friedvolles Zusammenleben gewährleisten sollen).
Ich spreche im Rahmen der Fremdbestimmung von ganz etwas anderem. Es geht darum, sich von außen nicht dahingehend manipulieren zu lassen, um das Ziel eines anderen auf eigene Kosten zu verfolgen. Es geht auch darum, den Mut zu haben, EIGENE Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt zu stellen und sich zu erlauben, Dinge anders zu machen als bisher, oder als es „alle“ machen. Diesen eigenen Bedürfnissen zu folgen und gegen den Strom zu schwimmen, während man auf sein Herz hört, erfordert Mut – also das Gegenteil von Angst (siehe Lebensglück-Lektion 1).

Damit schließt sich der Kreis: Was wir für unser Lebensglück brauchen ist Mut. Wir brauchen die innere Stärke, um uns mit dem zu beschäftigen, was uns unsicher oder ängstlich macht und somit schwächt. Wir brauchten Mut, um zu tun wovor wir Angst haben und somit Selbstvertrauen aufzubauen. Wer selbstbewusst ist, hat auch die Kraft, eigene Regeln und Werte im Leben aufzustellen und auch gegen äußere Widerstände zu verteidigen. Wer diesen Prozess in kleinen täglichen Schritten jeden Tag ein kleines Stückchen vorantreibt, für den wird Unsicherheit und Frust ein Fremdwort, da er seine Angst Schritt für Schritt in Selbstvertrauen, Mut, Stärke und somit echtes (anhaltendes) Lebensglück umwandelt. Bei diesem Weg wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Freude und spannende neue Erkenntnisse.

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