Die heilende Kraft der Visualisierung

Die heilende Kraft von Gedanken wird von vielen Menschen unterschätzt. Mentales Training, die Visualisierung von bestimmten Dingen, ist nicht nur im Sport ein wirkungsvolles Instrument. Gezielte mentale Arbeit macht scheinbar Unmögliches möglich: Der Kopf kann so auch schwere Krankheiten überwinden.

In einem meiner letzten Seminare führte ich ein unglaublich inspirierendes Interview mit Christine Seifried. Christine tanzte früher für ihr Leben gerne, erkrankte in jungen Jahren aber an der tödlichen Krankheit Multiple Sklerose (MS). Die Diagnose erhielt sie mit 17 Jahren, nachdem sie Doppelbilder gesehen hatte und ihre Beine nicht mehr ansteuern konnte. Diese Schockdiagnose und andere Lebensprobleme brachten sie an den emotionalen Abgrund und raubten ihr die Lebenslust. Heute ist Christine eine unglaublich starke und aktive Frau, die vor Liebe, Kraft und positiver Ausstrahlung nur so strotzt.

Nach fehlgeschlagenen Therapieversuchen, Selbstmordgedanken und dem Tod ihres Vaters, fand sie damals sich im Krankenhaus wieder. Für sie war das die vermeintliche Endstation.

Tiefste Bedürfnisse definieren

Im Krankenhaus liegend und an den Rollstuhl gebunden, hatte sie jedoch plötzlich das tiefe emotionale Bedürfnis, wieder tanzen zu können und so das Gefühl nach Freiheit zu spüren. Tanzen ist für sie Bedeutsamkeit, Liebe und Verbundenheit.

Sie brachte sich selbst bei, Kleinigkeiten wahrzunehmen und zu spüren. Sie konzentrierte sich darauf, wie jeder einzelne Bissen ihres Essens schmeckt. Sie hat sich vorgestellt, wie sie tanzen würde. Wie sie dabei atmen und jeden einzelnen Muskel anspannen würde. Christine hat die Zeit im Krankhaus dafür genutzt. Mental hat sie sich fast den ganzen Tag vorgestellt, zu tanzen und die Tänze mit allen Sinnen zu erleben. Sie hat sich die Musik vorgestellt, die Berührungen und Bewegungen.

Verschiedene Sinne ansprechen

Im Krankenhaus erhielt sie hohe Dosen an starken Medikamenten. Doch bis zu dem Tag, an dem ihre Mutter ihr auf Christines Wunsch in die Tanzschuhe geschickt hat, hat die Medikation nicht gewirkt. Erst ab da begannen die Medikamente zu wirken, weil sie sich vorstellte, bald in den Tanzschuhen aus dem Krankhaus zu gehen: „Ich habe ab diesem Tag gewusst, ich laufe da wieder raus.“ Visualisierung ist ein sehr starkes Mittel.

Christine hat sich mental auf drei Arten konzentriert:

  • auditiv: sie hat sich Musik vorgestellt oder auch ab und zu gehört
  • visuell: sie hat sich in den Tanzschuhen wieder tanzen gesehen
  • taktil: sie hat sich Berührungen vorgestellt und ihre Tanzschuhe in den Händen gehalten, um sie bald wieder benutzen zu können

Und bis heute gibt es laut Christine keine schulmedizinische Erklärung: So hat sich die Krankheit bis heute nicht maßgeblich verschlechtert und trotz starker körperlicher Belastung hat sie keine großen Schübe erlitten. „Zwar sind die Herde der Multiple Sklerose im Gehirn und Rückenmark immer noch da, aber es wird weder besser noch schlechter. Und das ist viel wert“, sagt sie.

Gezielte Visualisierung

Heute lebt Christine bewusster und nimmt sich mehr Zeit für ihre Bedürfnisse. Sie habe begriffen, dass es für sie das Wichtigste sei, ihre Räume und ihre Freiheit zu spüren. Das Tanzen und Radfahren sind ihre liebsten Hobbies, die die Physiotherapeutin mit großer Leidenschaft verfolgt.

Sie war sogar ganz alleine mit ihrem Fahrrad in Neuseeland unterwegs. Sie kann sie nach wie vor noch nicht längere Strecken richtig laufen und empfindet ein großes Freiheitsgefühl auf dem Rad, was ihr viel zurückgibt. Auch in Neuseeland hat sie durch ihre Willenskraft und gezielte Vorstellung vieles erreicht. Eigentlich war sie nur im Stande, drei bis maximal fünf Kilometer zu gehen: „Ich hatte aber die Vision, eine Gebirgstour von über 20 Kilometern in Neuseeland mitzumachen. Das habe ich mir so sehr gewünscht und noch in der vorherigen Nacht vorgestellt, dass ich diese Tour am nächsten Tag erfolgreich mit über 1000 Höhenmetern gelaufen bin.“ Leidenschaft und Freude sowie ihr inneres Wachstum haben sie Jahr für Jahr beflügelt. „Ich schaffe das“, ist zu ihrem Leitspruch geworden.

Es gibt drei Ebenen des Erfolgs, die Dir auch bei der Visualisierung helfen:

  • Stell Dir Deinen größten Wunsch vor und lege Dich auf ein Ergebnis fest.
  • Wie möchtest Du Dich dabei fühlen?
  • Und wie willst DU Dein Ziel erreichen?

Suche Dir ein gesundes Umfeld

Christine hat sich in den letzten Jahren ein Umfeld mit gesunden und sportlichen Menschen gesucht, die sie unterstützt haben. Dazu gibt eine Erfolgsregel: Du wirst zu dem Durchschnitt von den Menschen, mit denen Du Dich umgibst. Körperlich, seelisch wie emotional. Das bestätigt auch Christine. Und sie möchte das, was sie gelernt hat, weitergeben und hat sich jetzt selbstständig gemacht.

Es gibt eine Frage, die Du Dir auch nach Schicksalsschlägen oder starken Veränderungen, wie der Diagnose einer schweren Krankheit oder auch der Trennung von Deinem Partner, stellen sollest: Was ist das Gute daran? Christine sagt: „Damals im Krankenhaus hätte ich gar keine Antwort auf die Frage gefunden. Wahrscheinlich hätte es Jahre gedauert, wenn ich mich anders verhalten hätte. Aber heute weiß ich: Das Gute, an der Krankheit war, dass ich sehr viel stärker geworden bin. Und dass ich mir viel bewusster geworden bin, was ich geben will.“

Christines Tipp für Dich: „Es ist ganz wichtig, in sich reinzuhören und das zu finden, was man erreichen will und daran zu glauben. Dann wirst Du es auch erreichen.“

Christine hat uns gezeigt, wie man seine Lebensfreude auch unter schweren Umständen wiederfindet. Wenn auch Du wieder Kraft tanken und lernen möchtest, Dich auf Dich zu konzentrieren und herauszufinden, was in Dir steckt, dann bist Du herzlich eingeladen, mein Seminar POWER sucht FRAU zu besuchen.

Dein Steffen Kirchner

PS: Wenn Du Dir diesen inspirierenden Live-Mitschnitt des Gesprächs mit Christine Seifried anhören möchtest, findest Du ihn in meinem ERFOLGSOFFENSIVE-Podcast. Christine hat darüber hinaus angeboten, dass Du sie kontaktieren kannst: christineseifried@gmail.com

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4 Gedanken zu „Die heilende Kraft der Visualisierung

  1. Vielen Herzlichen Dank für diesen Beitrag, das ist für mich eine sehr GUTE Inspiration, denn ich suche schon seit langer Zeit, was mich hindert am Leben leben. das war für mich ein sehr WERTVOLLER Beitrag. Herzlichen Dank dafür. Ja, jetzt weiß ich was ich leben darf.

    • Lieber Stefan, auf alle Fälle sich vorzustellen, wie man bereits gesund ist. Und dabei ins GEFÜHL zu gehen, wie es sich ANFÜHLT gesund zu sein. Was machst du dann alles? Was erlebst du an Freude, Aktivität usw.. All das jeden Tag 2-3 Mal für jeweils 5-10 Minuten. Hat sehr starke unterstützende Wirkung im Heilungsprozess. Und das wissen wir mittlerweile auch durch valide wissenschaftliche Messungen. Alles Gute!

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