Warum es bei Zielen nicht auf die Zielerreichung ankommt

Die meisten Menschen folgen in Bezug auf ihre Ziele einem festen Glaubenssatz: Bei Zielen geht es darum, sie zu erreichen. Ziele sind dazu da, sie zu schaffen oder sie womöglich sogar noch zu übertreffen. Ich sage Dir: Das ist Quatsch! Zielerreichung ist Nebensache. Es geht nicht darum, was Du schaffst oder wieviel Du bis wann schaffst. Ziele haben einen ganz anderen Sinn und Zweck, um Dich im Leben wirklich vorwärts zu bringen und Dir echten Erfolg zu bescheren. Was dieser Sinn ist, erkläre ich Dir in diesem Artikel.

Vor rund 2 Jahren zählte meine Facebook Fanseite rund 6.000 Fans. Eine nette Zahl, doch ich wollte mehr über dieses Medium bewirken. Ich wollte eine Strategie entwickeln, wie ich Menschen täglich meine Impulse und Gedanken vermitteln kann. Allerdings nicht nur so, dass sie diese Impulse gut fanden, sondern ich wollte die Besucher meiner Fanseite so begeistern, dass sie diese Impulse weitertragen und immer mehr Menschen von meiner Seite als tägliche Quelle der Inspiration und Motivation erfahren würden. Damit dieses Vorhaben gelingt, brauchte ich eine neue Strategie.

Ich engagierte einen Coach, der spezialisiert auf den Bereich Social-Media und Facebook-Marketing ist und ließ mich intensiv von ihm coachen. Durch dieses Wissen, gepaart mit viel Konsequenz, begannen sich nach ca. 3 Monaten erste Erfolge einzustellen. Dieser Erfolg stieg immer mehr an und meine Seite wurde zu einer beliebten Wissens- und Inspirationsoase für immer mehr Menschen. Ende des Jahres 2015 zählte meine Seite bereits rund 13.000 Fans.

Nun setzte ich mir für das Jahr 2016 ein neues, ambitioniertes Ziel. Ich wollte bis zum 31.12.2016 die Marke von 30.000 Fans erreicht haben. Echte Fans versteht sich – keine gekauften. Und zwar mit einer Investition von null Euro! Also ohne teure Werbeanzeigen, wo man viel Geld dafür bezahlt, um neue „Likes“ für die eigene Seite zu erhalten. Nein, es sollte rein über die Mund-zu-Mund-Propaganda meiner schon existierenden Fans funktionieren, da sie die Qualität meiner Seite weitertrugen und ihre Freunde und Kontakte durch Teilungen und Interaktionen auf meine Seite aufmerksam machen. Das Projekt begann und ich gab mein Bestes, um meine Seite inhaltlich noch besser zu machen, um die Anzahl der Fans und Interaktionen auf der Seite konstant zu erhöhen.

Zum Jahresende 2016, zählte meine Facebook Fanseite nun rund 25.000 Fans. Eine beachtliche Zahl, aber sind wir uns ganz ehrlich: Ich habe mein ursprüngliches Ziel um 5.000 Fans verfehlt. Ist das nun ein Grund zur Trauer? Nein. Habe ich versagt? Das hängt von der Bewertung ab.
Ich bin ganz ehrlich zu Dir: Natürlich hätte ich das Ziel lieber erreicht und nun schon über 30.000 Menschen, die meiner Fanseite begeistert folgen. Schönreden braucht man sich nichts. Doch eine Sache müssen wir bei Zielen dennoch immer verstehen: Zielerreichung, die meist durch Zahlen und bestimmte Werte gemessen wird, ist eine reine Befriedigung des Egos. Ob Du wirklich erfolgreich bist bzw. warst oder nicht, wird an ganz anderen Kriterien gemessen. Und zwar an Kriterien, die mit dem Ergebnis überhaupt nichts zu tun haben und tatsächlich entscheidend sind, ob Du auf Dauer erfolgreich bleibst, oder nicht. Denn kurzfristige Zielerfüllungskriterien zu erreichen, ist nicht der Punkt. Ganz ehrlich: Wenn ich 2.000 Euro investiert hätte in Promotion-Anzeigen für meine Seite, hätte ich das Ziel mit den 30.000 Fans locker erreichen können, wenn ich unbedingt gewollt hätte. Damit hätte ich zwar mein kurzfristiges Ziel erreicht, aber langfristig keinen Nutzen daraus gezogen Denn ich hätte die Botschaft meiner Zielverfehlung übersehen.

Es gibt einen Grund, warum mein Ziel noch nicht erreicht wurde. Es gibt immer einen Grund dafür, warum Du etwas noch nicht geschafft hast. Wenn Du ein Ziel im Leben verfehlst, ist das kein Scheitern. Es gibt kein Scheitern. Es gibt nur Feedbacks. Erreichte Ziele sind Feedbacks und verfehlte Ziele sind auch Feedbacks. Die Frage ist, ob Du diese Feedbacks richtig interpretierst. Erfolge und „Misserfolge“ erzählen Dir etwas darüber, wie gut Du die Fragen der Vergangenheit mit Deinem Handeln beantwortet hast.

Für mich ist klar: Innerhalb von 2,5 Jahren eine Entwicklung von 5.000 auf 25.000 Fans auf meiner Seite zu generieren, ist ein echter Erfolg. 500 Prozent Steigerung zum Nulltarif in diesem recht überschaubaren Zeitraum beweist mir, dass die Attraktivität meiner Seite deutlich gewonnen hat und ich den Menschen damit ganz offenbar einen sehr guten Nutzen biete. Auch das gehört wertgeschätzt. Doch Fakt ist auch: Es fehlten noch 5.000 Leute bis zum Ziel. Und das Ziel war nicht unrealistisch.

Das bedeutet für mich: Meine Seite ist gut und deutlich besser geworden, aber es fehlt offenbar noch etwas, damit noch mehr Menschen meine Seite teilen, darüber sprechen, sie empfehlen und meine Botschaften weitertragen. Die Folge die sich daraus für mich ergibt: Ich verändere meine Social Media Strategie für das Jahr 2017. Ich lasse mich nochmals coachen, werde mein Mitarbeiter-Team in die Betreuung der Seite verstärkt mit einbinden und mich selbst mehr um die reine Qualität der Inhalte kümmern, die ich täglich produziere. Für Dich ist wichtig anhand dieses Beispiels von mir zu verstehen, welchen Sinn und Zweck Deine Ziele für Dein Leben in Wahrheit haben.

Der wahre Sinn von Zielen

Ziele haben drei konkrete Aufgaben:

  1. Ziele sollen Dich dazu bringen, dass Du Dir die richtigen Fragen stellst.
    Die Frage die sich in meinem Beispiel für mich nun ergibt ist: Wie kann ich die Qualität meiner Seite noch weiter verbessern, damit ich im nächsten Jahr nich 12.000 sondern vielleicht sogar 15.000 neue Fans gewinne? Die Qualität der Fragen die Du Dir nach Erfolgen wie auch nach Misserfolgen stellst, entscheidet über die Qualität Deiner Erfolge in der Zukunft.
    Falsche Fragen in Bezug auf mein verpasstes Fan-Ziel wären: „Warum habe ich das schon wieder nicht geschafft? Warum mögen mich nicht so viele Leute wie ich es gerne hätte? Warum haben andere, schlechtere Facebook-Seiten, die inhaltlich viel weniger Mehrwert bieten als meine Seite, viel mehr Fans als meine?“ Stell Dir Fragen, die Dich in die Aktion bringen. Keine Opferrolle! Kein Selbstmitleid! Keine Schuldigen suchen! Keine Ausreden! DU bist es, der etwas verändern kann und auch verändern muss, wenn sich etwas verändern soll. Deswegen stelle Dir die richtigen Fragen, die Dein Denken und Dein Verhalten reflektieren und dazu führen, dass Du Deine Denk- und Verhaltensmuster verbesserst.
  1. Ziele sollen Dein Verhalten & Denken verändern und optimieren.
    Die Aufgabe Deiner Ziele ist es also in Wahrheit, dass Du Deine Routinen und täglichen Gewohnheiten prüfst. Bringt Dich das, was Du täglich tust und die Qualität wie Du das tust, Deinem Ziel näher, oder treibt es Dich von der Zielerreichung eher weg? Es soll Dir einen Hinweis darauf geben, dass Du Deine Verhaltensstandards und auch Dein Denken womöglich ändern musst, um weiter vorwärts zu kommen. Schreibe alles auf was Du täglich tust und wie Du es täglich tust. Überlege, was Du tun müsstest, um Deine Ziele zu erreichen. Was musst Du neu, zusätzlich oder anders machen? Brauchst Du ein anderes Umfeld an Mitmenschen und Unterstütztern? Musst Du Dich von Menschen oder Gewohnheiten trennen? Musst Du Deine Einstellung zu bestimmten Dingen ändern?
  2. Ziele sollen Dich als Mensch entwickeln.
    Viele Menschen interessieren sich viel zu sehr für das, was sie kurzfristig alles schaffen sollen und wollen. Viel wichtiger wäre sich dafür zu interessieren, wer man langfristig WERDEN muss, um dieses Ziel zu erreichen. Was für eine Persönlichkeit musst Du sein bzw. werden, um Dein Ziel erreichen zu können? Für mich besteht die Aufgabe zum Beispiel nun darin, auch online so attraktiv zu werden und so interessant für Menschen werden zu können, damit sie sich noch stärker für mich und meine Inhalte begeistern. Für mich ist eine weitere zentrale Aufgabe, dass ich ihre Probleme noch besser verstehe und meine Fähigkeiten noch besser weiterentwickle, ihnen bei der Verbesserung ihrer Lebensqualität noch besser helfen zu können. Ich muss ein noch besserer Menschenkenner werden, wenn ich meine Ziele erreichen will. Was für ein Mensch bzw. in was für eine Persönlichkeit musst Du Dich hineinentwickeln, um Deine Ziele zu erreichen?

Alles in allem kann man also sagen: Bei Zielen geht es nicht darum, WAS Du erreichst, sondern WIE Du es schaffst, ihnen näher zu kommen, indem Du dafür Dein Denken, Dein Verhalten, also Deine Persönlichkeit weiterentwickelst. Bewerte daher den Prozess höher, als einzelne Zwischenergebnisse.

Dabei wünsche ich Dir viel Erfolg und vor allem viel Freude!

Herzlich, Dein Steffen Kirchner

P.S.: In meinem iTunes Kanal findest Du ab dem 4. Januar spannende Podcasts zum Thme „Wie Du gute Vorsätze in Erfolge verwandelst“.

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