Genauso wie wir eine körperliche Muskulatur haben, haben wir auch eine mentale Muskulatur. Diese mentale Muskulatur besteht aus Disziplin, Hartnäckigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Fokussierung und Durchhaltevermögen. Der Fall Timo Werner zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der Glücksmuskel ist.
Wie trainierst Du also den Glücksmuskel?
Drei Tipps, um den Glücksmuskel erfolgreich zu trainieren
Im Leben geht es nicht darum, dass alles so leicht ist und dass wir uns ein stressfreies Leben schaffen. Im Leben geht es um Wachstum. Und das, was uns Menschen glücklich macht, ist nicht, dass wir Ziele erreichen. Glück erleben wir, indem wir Probleme auf dem Weg zum Ziel lösen.
Durch diese Probleme entsteht Belastung. Die Belastung ist das Trainingsgerät in Form eines Gewichtes, das für Wachstum sorgt.
Wenn Du also Probleme und Herausforderungen aus Deinem Leben ausschließt, dann schließt Du auch Wachstum aus Deinem Leben aus.
1. Tue täglich etwas, was Dir schwer fällt
Trainiere Deinen Glücksmuskel mit einer Sache, die Dir schwer fällt oder belastet. Setze diese in die Tat um und gönn‘ Dir im Anschluss Ruhe. Dies muss keine Belohnung sein, sondern ganz einfach ein Kontrast zum Alltag.
Gönn Dir Ruhepausen
Bei zu viel Training kann der Muskel allerdings reißen. Gleiches gilt für den mentalen Bereich. Sobald man zu viele Probleme lösen will und sich keine Ruhepausen lässt, kann dieses Wachstum nicht stattfinden.
Das ist so, als ob man einen Boden überdüngt. Wenn auf einem Feld etwas Schönes wachsen soll, sollte man den „Mist“, der richtig stinkt, im richtigen Maße verteilen und das Feld anschließend pflegen. Mit genügend Licht und Wasser, ohne darauf herumzutrampeln. Mit genügend Geduld und Pflege entsteht etwas Großes.
Genauso ist es beim mentalen Glückstraining: Es geht um das Schaffen von Kontrasten und nicht um Übertraining.
Im Sport spricht man vom Prinzip der Überkompensation. Durch eine ungewohnte Belastung tritt eine vorübergehende Ermüdung mit einer Herabsetzung der Leistungsfähigkeit ein. Der Muskel wird erstmal schwächer. Aber wenn man sich eine Zeit der Entspannung nimmt, und anschließend die Reize erneut setzt, kommt es zum mentalen Superkompensationseffekt einhergehend mit einer gesteigerten Leistungsfähigkeit. Dies ist die Selbstwirksamkeitserfahrung.
2. Trainiere Deinen Glücksmuskel regelmäßig
Training ist dann erfolgreich, wenn es dem Körper regelmäßig zugeführt wird. Übertragen auf den Glücksmuskel heißt das, sich regelmäßig Herausforderungen zu stellen. Allerdings sorgen viele Leute nur punktuell für verrückte Dinge oder unangenehme Herausforderungen in ihrem Leben. Diese Leute machen zu viel auf einmal, sie
- wechseln den Job oder schmeißen ihn hin,
- machen sich selbstständig,
- leiden unter einer finanziellen Belastung,
- brauchen einen Babysitter,
- wollen mit dem Rauchen aufhören,
- wollen am besten auch noch abnehmen.
Dabei setzen diese Leute auf Hardcore-Veränderungen. Innerhalb von drei Wochen wollen sie alles umstellen und überdosieren die Belastung. Daraus resultiert ein Übertraining. Es kommt zum Ermüdungsbruch: Der Glücksmuskel wird überstrapaziert und man wird sehr, sehr unglücklich. Nur wenn das Training richtig dosiert ist, kann eine Regelmäßigkeit entstehen.
Wachstum durch regelmäßiges Training
Jeden Tag kleine Dinge für seinen Glücksmuskel zu tun, ist wichtig. Diesen Herausforderungen sollte man sich im wohl dosierten Umfang stellen. Wie dieser aussieht, kann sich jeder nur selbst individuell beantworten.
Liegestütze-Vergleich
Stell Dir die Frage: „Wann ist etwas für mich richtig unangenehm und nicht nur ein bisschen?“ Das ist wie beim Krafttraining: Zehn Liegestütze sind echt schwer für mich. Dann könnte man sagen: „Gut – nach fünf oder sechs Liegestützen merke ich auch schon einen gewissen Reiz. Jetzt könnte ich eigentlich schon aufhören.“ Viele Leute konfrontieren sich nur mit diesen Fünf-bis-sechs-Liegestütze-Problemen. Aber es sollten für ein erfolgreiches Training Zehn-bis-elf-Liegestütze-Probleme sein. Denn die letzten beiden bringen das Wachstum, der Weg dahin war die Vorbereitung.
3. Sei Dir selbst gegenüber verlässlich
Der Glücksmuskel hängt an einer zentralen Emotion: am Selbstvertrauen. Egal in welch‘ schwieriger Lebenssituation Du Dich befindest, wenn Du Dir selbst vertraust, hat Dein Glücksmuskel bereits ein Fundament: „Ich tue genau das, was ich mir vorgenommen habe und vertraue auf meine Fähigkeiten! Das kann mir keiner wegnehmen.“
Es gibt Dinge, auf die Du keinen Einfluss hast – das Urvertrauen in Dich selbst hilft Dir, auch diese zu überstehen. Diese Verlässlichkeit und damit das Selbstvertrauen entstehen, wenn Du konsequent das tust, was Du Dir selbst versprochen hast.
Konkrete Ziele setzen
Nimm Dir täglich ein oder zwei Dinge vor, um den Glücksmuskel zu trainieren. Definiere sie konkret mit einer Zahl und mach genau das, was Du Dir vorgenommen hast. Es können auch kleine Dinge sein:
- Im Fitnessstudio: Ich gehe heute für 30 Minuten aufs Laufband. Dabei kommt es nicht auf das Tempo an, sondern nur darauf, exakt 30 Minuten zu laufen.
- Im Büro: Ich breche heute das Gespräch mit meinem Kollegen auf jeden Fall um fünf vor vier ab, um pünktlich um viertel nach vier meine Verabredung einhalten zu können. Ganz egal, ob er noch etwas will oder braucht.
Mit der Umsetzung Deiner Vorhaben gibst Du Deinem Unterbewusstsein immer wieder die Bestätigung, verlässlich zu Dir selbst zu sein. Daraus resultiert das Selbstvertrauen.
Diese Kombination aus Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Selbstüberwindung trainiert den Glücksmuskel.
Wenn Du Dich von mir persönlich coachen lassen möchtest, um Deinen Glücksmuskel gezielt zu stärken, dann komm zu meinen Seminarevents LEBENSSTARK oder/und POWER sucht FRAU. Dort erhältst Du zahlreiche Tools, die Dir dabei helfen, mental und emotional immer stärker zu werden und Dein volles Potenzial zu nutzen.
Dein Steffen Kirchner