7 Tipps für mehr Leistungsfreude

Vor rund 2 Jahren habe ich den Begriff der „Leistungsfreude“ kreiert. Leistungsfreude beschreibt eine Mischung aus den Faktoren „Topleistung“ und „Lebensfreude“. Nur wer, beide Elemente miteinander verbindet, entwickelt nachhaltige Motivation – also Freude an der Leistungserbringung. Erfolgsfaktoren wie Durchhaltevermögen, Entschlossenheit und Bereitschaft zur Disziplin etc. sind nicht die Basis der Leistungsfreude, sondern resultieren aus diesem emotionalen Topzustand. Heute gebe ich Ihnen 7 konkrete Tipps an die Hand, was Sie dafür tun können, um diesen Zustand der Leistungsfreude für sich zu erreichen.

Es gibt in unserer Gesellschaft zwei gegensätzliche, extreme Tendenzen, mit denen Menschen seit vielen Jahren versuchen, ihren persönlichen Erfolg sowie ihr persönliches Glück zu erreichen. Diese sind:
Tendenz Nr. 1.: Harte Arbeit, Top-Leistungen, zahlenorientierte Performance. Diese Haltung hat das zur Folge, was wir Leistungsgesellschaft nennen. Höher, schneller, weiter ist hier das Credo.
Tendenz Nr. 2.: Spaß, komplette Entspannung, genussorientierte Schonhaltung. Diese Haltung entwickelte als Gegenentwurf den Begriff der „Spaßgesellschaft“. Hier geht es nicht um den Erfolg, sondern um ein gefühlsorientiertes, freudiges Lebensgefühl.

Wenn man genau hinschaut stellt man fest: Beide Bewegungen führen am Ziel vorbei. Am Ende des Regenbogens findet man auf beiden Seiten nicht den Glückstopf der Erfüllung. Denn dafür fehlt jeweils eine wichtige Komponente. Die Spaß-Junkies vergessen, das Grundbefürfnis des Menschen, sich selbstwirksam Erfolg erarbeiten zu wollen. Und die überambitionierten Leistungsfanatiker vergessen das Leben. Wer auf dem Weg zum Ziel sein Herz vergisst, ist tot, wenn er dort ankommt.
Die Kunst liegt nun darin, die beiden Lebensstrategien zusammen zu führen und die Balance aus persönlicher Leistung und empfundener Lebensfreude zu finden. Wenn Erfolg für den Kopf und Freude fürs Herz zusammentreffen, entsteht bei einem Menschen die Fähigkeit, auf Dauer wirkliche Spitzenleistungen bringen zu können, bzw. überhaupt zu wollen.

Was müssen wir dafür tun? Die meisten von uns sind nach den Erziehungsvorgaben der Leistungsgesellschaft groß geworden. Sich hohe Ziele zu setzen, noch mehr Gas zu geben und uns für den Erfolg „auf den Hosenboden zu setzen“ ist nicht das, was wir besonders trainieren müssen, denn dieses Prinzip wurde uns bereits jahrelang eingetrichtert. Daher möchte ich Ihnen nun 7 konktrete Tipps an die Hand geben, die Ihnen dabei helfen können, vor allem auch Lebensgefühl zu stärken, das in ein ambitioniertes und zielorientiertes Leben eingebettet sein darf.

Leistungsfreude-Tipp 1: Nutzen Sie Ihre Pausen effektiver

Lernen Sie Entspannungstechniken wie autogenes Training oder ähnliches, um sich gezielter, schneller und intensiver entspannen zu können. Machen Sie in Pausen nicht immer nur einfach „nichts“. Aktive Regeneration sollte in einem 70-30-Verhältnis zur passiven Regeneration stehen. Das bedeutet: Entspannen Sie sich 30% Ihrer freien Zeit gerne auch durch komplettes Abschalten und bewusstes Faul-sein. Aber nutzen Sie 70% der Zeit, um Ihre Energietanks wieder aufzuladen, indem Sie etwas tun, was Ihnen Energie (in Form von Begeisterung, Spaß, Neugier, Leidenschaft, Vertrautheit, Verbundenheit etc.) gibt. Auch Visualisierungstechniken, die jeden Tag 5-10 Minuten begleitend durchgeführt werden, sind hier eine gute Unterstützung. Buchtipp: Stell Dir vor.

Leistungsfreude-Tipp 2: Führen Sie einen monatlichen Inspirationstag ein

Legen Sie einen Tag im Monat fest, an dem Sie für niemanden erreichbar sind. Verbringen Sie diesen Tag (alleine!) an einen schönen Ort und kümmern Sie sich diesen Tag nur um sich und Ihr eigenes Wohl. Sie können diesen Tag für die körperliche Entspannung nutzen (Wellness, Massagen etc.), sich mit einem inspirierenden Buch beschäftigen oder sich etwas zu Schreiben mitnehmen und sich neue Ziele setzen. Alles ist möglich. Wichtig ist nur, dass Sie an diesem Tag, keine Emails checken, keine beruflichen Telefonate führen und sich auf sonstige Weise nicht stressen lassen. Fangen Sie damit an, sich zu erlauben, zumindest mal einen Tag im Monat komplett alleine für sich sein zu dürfen und diesen Tag 100% zu genießen – auf allen Ebenen.
Wichtig: Am Ende des Tages legen Sie das Datum für Ihren „Inspirationstag“ im kommenden Monat fest. Dieser „Termin mit sich selbst“ ist unverschiebbar! Alles andere wäre wieder die Dominanz der „Ich-muss-aber-Leistungsgesellschaft“. Was Sie „müssen“ ist, sich an die erste Stelle Ihrer Lebensprioritäten zu setzen.

 Leistungsfreude-Tipp 3: Akzeptieren Sie Ihre eigene Persönlichkeit

Hören Sie auf, ständig an sich herumzudoktern und alle möglichen negativen Aspekte zu verdecken oder auszumerzen. Sie dürfen Fehler und Schwächen haben! Entscheidend ist nicht, ob Sie Schwächen haben, denn die haben Sie ganz bestimmt. Und je länger Sie suchen, desto mehr werden Sie auch finden (nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei anderen). Sie sehen auf Dauer immer nur das, was Sie suchen!
Daher entscheiden Sie sich dafür, ab sofort mehr nach Ihren Potenzialen (Talenten) zu suchen und diese in der Folge dann auch zu Stärken zu entwickeln. Hier wäre Ihre Zeit und Energie besser investiert – und es macht nebenbei gesagt auch noch 10 x soviel Spaß.
Doktern Sie gleichzeitig übrigens auch an anderen Menschen nicht soviel herum, sondern leben Sie getreu dem Motto: „Ich bin nicht ok, und du bist nicht ok. Aber das ist völlig ok. :-)

Leistungsfreude-Tipp 4: Lernen Sie den Unterschied zwischen DRINGEND und WICHTIG

Erstellen Sie sich eine Liste von Dingen/Aufgaben, die in Ihrem Leben wichtig sind. Erstellen Sie eine zweite Liste mit dringend Dingen/Aufgaben, die Sie am besten recht bald zu erledigen haben. Nun prüfen Sie, um welche Dinge Sie sich in Ihrem Leben primär kümmern. Die Grundregel lautet: Kümmern Sie sich jeden Tag nicht nur um die dringenden Dinge, sondern auch intensiv um mindestens 1-2 wichtige Punkte. Nur wer das Wichtige nicht immer aufschiebt, kann ein erfülltes Leben entwickeln, bei dem man nicht irgendwann halbtot aus dem Hamsterrad des „Funktionierens“ fällt.
Übrigens: Wichtiges macht man meisten für sich selbst – Dringendes meist für andere. Prüfen Sie diese These mal bei sich und Ihren Aufgaben :-)

Leistungsfreude-Tipp 5: Engagieren Sie sich mit Herz

Durch persönlichen, ehrlichen Einsatz für MENSCHEN (nicht für Dinge), finden Sie im Job sowie im Leben auch wieder mehr die Anerkennung von anderen. Wenn Ihr Engagement steigt, werden Sie automatisch auch mehr leisten, was Ihr Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Vergessen Sie dabei die Ausrede Nummer 1, dass die- oder derjenige es aber gar nicht verdient, dass Sie sich mehr für ihn (oder z.B. auch die Firma) engagieren. Unsinn! Sie tun das in erster Linie für sich selbst, denn es geht um IHR Gefühl, nicht darum, anderen einen Gefallen damit zu tun!

Leistungsfreude-Tipp 6: Sprechen Sie über Ihre Probleme

Jeder Mensch braucht jemanden, der ihn berät, coacht oder manchmal auch einfach nur zuhört. Auch ich habe beispielsweise Mentoren und Coaches, obwohl ich selbst für viele Menschen Mentor und Coach bin. Man kann sich nur weiterentwickeln, wenn man für regelmäßige Impulse und neue Reize von außen sorgt. Und diese Impulse dürfen gerne auch von Menschen kommen, die in dem ein oder anderen Lebensbereich sogar noch schlauer sind als Sie.
Es ist übrigens jetzt übrigens nicht meine Empfehlung, jedem Bekannten den Sie treffen, Ihre Leidensgeschichte aufzudrücken. Überlegen Sie sich gut, bei welcher Person es Sinn macht, sich ihr mitzuteilen und nach Rat zu fragen. Heißt konkret: Gründen Sie Ihren eigenen „Beraterkreis“. Wählen Sie ein paar Menschen aus, denen Sie 100 % vertrauen und teilen Sie diesen Personen mit, was Sie bewegt. Das können Freunde, Bekannte, Kollegen oder wer auch immer sein. Und vielleicht ja auch ein „bezahlter Profi“ von außen, der auch nochmal eine ganz eigene Qualität in Ihre Gedankenwelt hineinbringen kann. Ich selbst bezahle viel Geld jedes Jahr für solche Leute und kann es Ihnen nur empfehlen.

Leistungsfreude-Tipp 7. Seien Sie schöpferisch.

Schreiben, musizieren, malen, tanzen oder singen Sie. Lassen Sie Ihren Gefühlen und Ihrer Kreativität freien Lauf. Dadurch aktivieren Sie auch Ihre rechte (emotionale) Gehirnhälfte stärker und schaffen damit einen Ausgleich zum oft linkshirnigen (rationalen) Arbeitsleben.

Ich wünsche Ihnen auf dem Weg zu Ihrer persönlichen Leistungsfreude alles Gute und viele spannende, neue Erfahrungen. Teilen Sie mir diese gerne mit uns lassen Sie uns in Kontakt bleiben auf meiner Facebook Seite.

Herzliche Grüße, Ihr Steffen Kirchner

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