Wie mutig bist Du? Wie mutig denkst Du? Bist Du bereit, entgegen aller Meinungen, Vorstellungen und Empfehlungen von außen etwas zu tun, von dem Dein Herz überzeugt ist, obwohl zugegebenermaßen viele rationale Gründe dagegen sprechen? Auf welche Stimmen hörst Du? Auf die Stimmen die von außen auf Dich eindringen, oder auf die Stimme, die aus Deinem Inneren nach außen dringen möchte, um verwirklicht zu werden. Dick Fosbury, eine große Legende des Sports, hat bewiesen was man erreichen kann, wenn man mutig genug ist, seinen eigenen Vorstellungen zu folgen, anstatt sich an den vorgefertigten Meinungen anderer zu orientieren.
Dick Fosbury wurde am 6. März 1947 in Oregon (USA) geboren und kam wegen seiner Größe bereits sehr früh in Kontakt mit der Leichtathletik. Durch seine langen Beine war er sehr gut für den Hochsprung geeignet, jedoch hatte er mit seiner Koordination erhebliche Probleme. Die Trainer versuchten ihm vergeblich den „Scherensprung“ oder den „Straddle“ beizubringen, wo der Springer die Latte bäuchlings überqueren musste. Für Dick Fosbury waren diese Techniken einfach nicht zu schaffen, so sehr er sich auch bemühte. Er war in seiner Schule einer der schlechtesten Hochspringer überhaupt und wurde von seinen Trainern als hoffnungsloser Fall abgestempelt. Dick Fosbury sagte später selbst über sich: „Ich war ein unkoordinierter Athlet.“ Doch viel wichtiger war: Er war mutig und wollte keinesfalls aufgeben, etwas Großes zu schaffen.
Dick Fosbury begann zu experimentieren, wie er die Latte am besten überqueren konnte. Er kombinierte verschiedene Stile und probierte eigene Bewegungsabläufe, welche besser zu ihm passten. Er hatte eine Intuition, dass der Sprung auch andersrum funktionieren musste und sprang bei einem Schülerturnier im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal rücklings über die Latte. Dick Fosbury hatte das Gefühl, seinen perfekten Sprungstil gefunden zu haben und trainierte entschlossen weiter. So schaffte er es, sich Schritt für Schritt zu verbessern und immer größere Höhen zu überspringen. Doch mit dieser eigenwilligen Technik wurde Dick Fosbury nicht ernst genommen. „Es war vor allem Intuition. Ein Modell, dem ich folgen konnte, hatte ich nicht“
Seine Kollegen sahen zwar seine Sprungtechnik, glaubten aber nicht daran, dass diese besser war als die bisherigen Methoden. Es gab sportwissenschaftliche Treffen, wo eifrig darüber diskutiert wurde, dass diese Technik von Dick Fosbury nicht funktionieren konnte. Der Sprung schaute nicht nur sehr sonderbar und befremdlich aus, sondern war auch irgendwie selbstmörderisch, mit dem Kopf voran über ein so hohes Hindernis zu hechten. Reporter und Journalisten belächelten Dick Fosbury nur als einen scherzhaften Zirkusartisten, welcher eine falsche Sportart gewählt hatte. Doch Dick Fosbury blieb mutig, glaubte weiterhin an sich und begann seinen Sprungstil weiter zu perfektionieren.
1968 trat Dick Fosbury im Alter von 21 Jahren bei den Olympischen Spielen in Mexiko an. Über fünf Jahre hatte er in Eigenregie seinen eigenwilligen Hochsprung verbessert und wollte damit nun den Wettkampf bestreiten. Während alle anderen Athleten wie üblich vorwärts über die Latte sprangen, staunten die Zuschauer nicht schlecht, als Dick Fosbury einen ganz anderen Anlauf zu wählen schien. Mit einem bogenartigen Anlauf übersprang er scheinbar mühelos rücklings die Querlatte und stellte so alle anderen Athleten in den Schatten. Als er dann auch noch mit einer Höhe von 2,24 Meter sensationell die Goldmedaille gewann, hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Über 70.000 begeisterte Menschen feierten Dick Fosbury, weil sie Zeugen von einem echten Meilenstein in der Leichtathletik wurden. Während die Konkurrenz es nicht fassen konnte und die Weltöffentlichkeit aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam, stieg Dick Fosbury zum vielumjubelten Star dieser Olympischen Spiele auf.
Dick Fosbury stellte sich mit seiner eigenwilligen Sprungtechnik gegen alle Gesetze des Hochsprunges. Er wurde dafür viele Jahre nur ausgelacht, verhöhnt und zum Gespött der Leute. Aber er bliebt mutig, vertraute seinem inneren Gefühl, blendete alle Skeptiker aus und löste sich von den Grenzen, die ihm andere einreden wollten. So sorgte er mit seinem überraschenden Olympiasieg im Hochsprung für die größte Revolution in der Geschichte der Leichtathletik. Sein „Fosbury-Flop“ veränderte die Hochsprungtechnik für immer und wird bis heute von allen Hochspringern gesprungen. Dick Fosbury: „Es war ohne Zweifel meine größte sportliche Leistung.“
Wann immer Du mutig sein und etwas Neues in Deinem Leben wagen möchtest, was entgegen der landläufigen Meinung der meisten Menschen ist, musst Du durch 3 Phasen gehen:
Phase 1: Du wirst ausgelacht
Phase 2: Du wirst kritisiert und bekämpft
Phase 3: Du wirst bewundertAuch ich habe das in meinem Leben bereits vielfach erfahren. Keiner glaubte in meiner Jugend, dass ich jemals in der Tennis Bundesliga spielen könne – bis ich es tat. Keiner glaubte, dass ich jemals öffentliche Reden halten könne und unzählige Menschen in Vorträgen begeistern würde – bis ich es tat. Und auch keiner glaubte, dass ich erfolgreicher Buchautor werden könne (Zitat meines Deutschlehrers in der 9. Klasse: „Kirchner, Schriftsteller wirst Du sicher keiner“), oder dass ich prominente Persönlichkeiten coachen könne – doch auch das tat ich irgendwann. Warum konnte ich mich den Meinungen der anderen widersetzen? Weil mir klar war, dass andere Menschen Dir nur immer von IHREN Erfahrungen berichten können, die sie selbst aufgrund IHRES Denkens und Handelns gemacht haben. Es ist IHRE Welt und somit IHRE Wahrheit. Mir war von klein auf klar: Wenn ich anders denke und anders handle als die anderen, werde ich andere Ergebnisse erzielen.
Mutig zu sein bedeutet, sich bewusst zu sein, dass es sich lohnt weiterzumachen und der inneren Stimme zu folgen, obwohl keine Unterstützung, oder sogar Widerstand aus dem Umfeld kommt. Jeder große Entdecker wurde vor seinem Durchbruch für verrückt erklärt und bekämpft. Mache Dir tagtäglich bewusst: Je stärker Du bekämpft wirst, desto mehr gilt: Dein Sieg, ist nah!
Liebe Grüße, Dein Steffen Kirchner