Das Ziel ist im Weg: Wie große Ziele Deine Leistungsentfaltung blockieren können

große Ziele versperren den Weg

Ziele sind natürlich wichtig – auch große. Nehmen wir zum Beispiel den FC Bayern München: Das große Ziel für diese Saison war klar: ein erneutes Erreichen des Triples. Was viele bei Zielen aber nicht verstehen: Es geht nicht darum, was Du erreichen kannst (Leistungsziel), sondern darum, wer Du werden kannst (Entwicklungsziel). Es geht um Dein persönliches Wachstum. Unter Umständen kann der Fokus auf zu große Ziele Deine Leistungsentfaltung blockieren. Genau das ist dem FC Bayern passiert. Du musst Folgendes beachten, damit Du nicht in die gleiche Falle tappst.

Wenn ein Ziel zu groß ist oder es nur noch darum geht, dieses Ziel auch zu erreichen, bekommt es viel zu viel Gewicht, denn der Fokus sollte eigentlich darauf liegen, was Du tust oder tun kannst, um dieses Ziel zu erreichen und wie Du dich dadurch entwickelst. Letzteres liegt nämlich in deinem Einflussbereich, das Ziel selbst nicht. Das liegt lediglich in Deinem Interessenbereich. Deinen Interessenbereich kannst Du Dir als großen Kasten vorstellen, darin ein viel kleinerer Kasten mit allem, was Deiner eigenen Kontrolle unterliegt – Dein Einflussbereich.

Richte Deinen Fokus auf die Dinge, die Du auch beeinflussen kannst

Du gehst mit Deiner Energie besonders gut um, wenn Du Deinen Fokus zum größten Teil auf Deinen Einflussbereich lenkst und ihn nur ab und zu auf Deine Interessen blickst, sie abgleichst und vielleicht auch anpasst.

Beim FC Bayern München hat sich dieses Verhältnis verschoben. Die Medien und am Ende auch die Spieler selbst haben nur noch davon gesprochen, was sie alles schaffen und erreichen wollen – zumindest nach außen wirkte es so. Wir sind es gewöhnt, andere und uns selbst nach Ergebnissen und klassischen Erfolgen zu bewerten, die nach außen sichtbar sind: abgenommene Kilos, der Geldbetrag auf dem Konto oder die Anzahl der Mitarbeiter. Diese Art der Bewertung nach Zahlen lernen wir spätestens in der Schule, in der wir durch Noten und Punkte bewertet werden. Wir bekommen vermittelt: Das Ergebnis ist wichtiger als das Erlebnis. Was du schaffst wichtiger als das, was du lernst.

Richte Dein Selbstbewusstsein nicht an äußeren Bewertungen aus

Wir werden also verleitet unseren Fokus immer wieder auf unsere Interessen zu richten – mit fatalen Folgen für unser Selbstbewusstsein. Wenn Du Dich rein mit den gesteckten Zielen identifizierst und danach Dein Selbstwertgefühl ausrichtet, gibst Du die Kontrolle aus der Hand. Ob Du ein Ziel am Ende erreichst, hängt in der Regel nämlich von so viel mehr ab als Dir selbst. Die einzelnen Faktoren kannst Du gar nicht überblicken. Tritt der Erfolg dann nicht ein und Du hast Dich nur über ihn definierst, leidet Dein Selbstwertgefühl enorm und Du erleidest einen emotionalen und mentalen Einbruch.

Eine Mannschaft kann ein Spiel mal verlieren. Das ist ganz normal. Nach der Niederlage des FC Bayern München gegen Real Madrid wurde der Verein wie immer nach dem Ergebnis bewertet und diesmal hat sich die Mannschaft davon runterziehen lassen. Das zeigt auch, dass das Selbstverständnis der Bayern auf internationaler Ebene noch nicht so stark ist wie auf nationaler.

Statt den Entwicklungsprozess nach dem Aus für das Triple wieder ins Auge zu nehmen, wurde ein neues Ziel ausgerufen: das Double. Für die Mannschaft ein emotionales „Downgrade“, ein Secondhand-Ziel, das ganz andere Stoffe freisetzt. Es ging nicht mehr ums Siegen, sondern nur noch darum, nicht zu verlieren. Es ging nicht mehr darum, etwas Besonderes zu erreichen, sondern nur darum, sich nicht zu blamieren. Der Fokus lag noch immer zu sehr auf dem Ziel und nicht im eigenen Einflussbereich. Daran hätte auch eine andere Besetzung des Kaders nichts geändert.

Große Ziele wirken blockierend, wenn Du falsch mit Ihnen umgehst und sie nicht richtig einsetzt. Wie Du Dir sinnvolle Ziele setzt und sie für Deine Entwicklung einsetzt, um durchzustarten, zeige ich Dir auf meinem zweitägigen Seminarevent Lebensstark – Wie du Erfolg & Glück im Leben verwirklichst.

Dein Steffen Kirchner

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